Warden’s Will ist ein Third-Person-Shooter mit Roguelite-Elementen, bei dem flinkes Movement und taktische Upgrades im Mittelpunkt stehen. Entwickelt von Elyzio, ist das Spiel seit dem 8. Januar 2025 auf Steam für den PC verfügbar. Der Stil? Knallbunt und comicartig. Das Gameplay? Schnell, akrobatisch und darauf ausgelegt, dich entweder solo oder im Koop ordentlich ins Schwitzen zu bringen. Schon nach den ersten Minuten merkt man: Hier wollte jemand ein dynamisches Spielerlebnis auf die Beine stellen. Aber hält Warden’s Will wirklich, was es verspricht, oder bleibt es bei großen Ambitionen? Finden wir’s raus!
Bewegung ist alles – Die Kunst des Ausweichens und Fliegens
Das Bewegungssystem gehört ohne Zweifel zu den stärksten Aspekten von Warden’s Will. Man steuert einen Warden, eine Art futuristischen Wächter, der mit erstaunlicher Geschwindigkeit und Eleganz über das Schlachtfeld fegt. Ob Fliegen, Wallruns oder Hechtsprünge – all diese Moves sehen nicht nur cool aus, sondern sind auch essenziell, um den gegnerischen Angriffen zu entkommen. Stillstehen? Keine gute Idee, wenn man nicht innerhalb von Sekunden zerlegt werden will.
Die Steuerung? Angenehm direkt und reaktionsschnell. Nach ein paar Minuten Eingewöhnung gleitet man förmlich durch die Levels, und wenn die Bewegungen erst mal flüssig ineinander übergehen, fühlt sich das richtig gut an. Ein perfekter Wallrun, ein gezielter Sprung, ein geschmeidiges Ausweichmanöver mitten im Kugelhagel – das ist nicht nur cool anzusehen, sondern macht auch den Großteil des Gameplays aus. Wer also auf schnelle, akrobatische Action steht, kommt hier definitiv auf seine Kosten.
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Das Tempo und die vielen Bewegungsoptionen können anfangs ganz schön fordern. Doch sobald man den Dreh raus hat, verwandelt sich das Ganze in einen flüssigen Tanz, bei dem jede Aktion sitzt. Die Entwickler haben hier großartige Arbeit geleistet – man fühlt sich nicht nur als Spieler, sondern als echter Teil der Spielwelt.
Feuer frei – Kämpfe wie aus einem Actionfilm
Die Kämpfe in Warden’s Will sind rasant und gnadenlos. Hier geht es nicht nur darum, stumpf draufzuhalten, sondern Angriffe gezielt zu setzen und den feindlichen Projektilsalven auszuweichen. Die Gegner feuern nicht einfach blind um sich, sondern schicken ganze Wellen aus Kugeln, denen man mit gutem Timing und schnellen Reflexen entkommen muss. Stillstehen ist keine Option – es sei denn, du willst als Zielscheibe enden.
Das Waffenarsenal lädt zum Experimentieren ein, egal ob du auf präzise Strahlenkanonen, wuchtige Explosionen oder direkten Nahkampf stehst. Jeder Warden bringt außerdem eigene Tricks mit: Während der eine Feinde mit brachialer Wucht durch die Gegend prügelt, hält ein anderer lieber Abstand und teilt aus der Ferne aus. Hier findet jeder seinen Stil – oder beißt sich durch, bis es klickt.
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Richtig stark ist, dass man seinen Spielstil anpassen kann, je nachdem, was gerade auf einen einprasselt. In den chaotischsten Momenten fühlt es sich an, als wäre man mitten in einem Actionfilm – nur ohne Drehbuch und doppelten Boden. Allerdings fehlt es den Gegnern etwas an Vielfalt. Viele Feindtypen tauchen immer wieder auf, was die Kämpfe nach einer Weile etwas berechenbar macht. Trotzdem: Die Dynamik im Kampfsystem reißt viel raus und sorgt dafür, dass es nie komplett eintönig wird.
Individualität im Chaos – Das Augment-System
Das Augment-System gehört definitiv zu den cooleren Features von Warden’s Will. Hier kann man seinen Charakter so anpassen, wie es am besten zum eigenen Spielstil passt. Während man durch die Level pflügt, sammelt man Ressourcen, die in Upgrades investiert werden können. Klassische Stat-Boosts wie mehr Schaden oder schnelleres Ausweichen sind natürlich dabei, aber es gibt auch abgefahrene Fähigkeiten, die das ganze Spielgefühl auf den Kopf stellen können.
Richtig spannend wird’s, wenn man entscheiden muss: Nehme ich den direkten Power-Schub für den Moment oder investiere ich in ein Upgrade, das erst später richtig durchschlägt? Genau diese Überlegungen sorgen dafür, dass man nicht einfach stumpf alles mitnimmt, sondern sich gut überlegen muss, was langfristig Sinn ergibt.
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Ganz rund läuft das System aber nicht. Manche Augments sind einfach zu stark, während andere kaum einen Unterschied machen. Dadurch bleibt man oft bei den besten Kombinationen hängen, anstatt wild herumzuprobieren. Trotzdem sorgt das System immer wieder für Motivation, neue Builds zu testen und den eigenen Spielstil weiter zu optimieren.
Gemeinsam sind wir stark – Der Koop-Modus
Zusammen zocken macht in Warden’s Will einfach mehr Laune. Bis zu drei Spieler können sich zusammentun und gemeinsam durchs feindliche Chaos wirbeln. Während es solo schon gut funktioniert, bringt das Koop-Gameplay noch mal eine ganz andere Dynamik rein. Man stimmt Angriffe ab, nutzt die Fähigkeiten der verschiedenen Charaktere und sorgt im besten Fall für perfekt getimte Kombos, die Gegner kaum eine Chance lassen.
Richtig interessant wird es durch die verschiedenen Warden-Charaktere. Während einer die Feinde im Nahkampf beschäftigt, kann ein anderer aus sicherer Entfernung Druck machen oder das Team unterstützen. So entstehen Synergien, die man im Solo-Modus gar nicht so ausspielen kann.
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Allerdings gibt’s auch hier kleine Macken. Manche Kämpfe fühlen sich im Team fast zu einfach an, während andere plötzlich richtig fordern. Trotzdem überwiegt der Spaßfaktor – vor allem, wenn man sich mit Freunden zusammentut und sich eine gute Taktik überlegt.
Bunt und laut – Grafik und Sounddesign
Warden’s Will setzt optisch auf einen markanten Comicstil mit kräftigen Farben und klaren Linien, der sofort ins Auge springt. Die Charaktere sind detailreich animiert, und die Action wirkt durch die flüssigen Bewegungen besonders lebendig. Die Umgebungen hingegen sind eher minimalistisch gehalten. Das sorgt zwar für einen schönen Kontrast zur knalligen Action, lässt manche Levels aber auch etwas leer wirken.
Sobald die Kämpfe losgehen, explodiert das Spiel in einem Feuerwerk aus Effekten. Kugelhagel, Explosionen und Spezialfähigkeiten tauchen den Bildschirm in ein wahres Farbenchaos. Das sieht spektakulär aus, kann aber in besonders hektischen Momenten auch unübersichtlich werden – da verliert man schon mal kurz die Orientierung.
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Der Soundtrack trägt viel zur Atmosphäre bei. Ruhigere Passagen werden stimmungsvoll untermalt, während in den Kämpfen treibende Rock- und EDM-Tracks die Action perfekt verstärken. Auch die Soundeffekte sitzen – jede Waffe klingt druckvoll, jede Fähigkeit hat einen wuchtigen Einschlag, sodass jeder Treffer spürbar wirkt.
Zwischen Lob und Tadel – Kritiken und Langzeitmotivation
Warden’s Will hat definitiv einiges drauf, aber nicht alles läuft rund. Das Movement ist richtig flüssig, die Kämpfe machen Laune, und es fühlt sich einfach geil an, mit wilden Manövern den Kugelhagel zu überleben und gleichzeitig ordentlich zurückzuballern. Das Augment-System bringt ein bisschen Tiefe rein, und im Koop-Modus geht’s erst richtig ab.
Aber nicht alles sitzt. Die Gegner wiederholen sich relativ schnell, und auch die Umgebungen könnten mehr Abwechslung vertragen. Dazu kommt, dass das Vorankommen manchmal echt zäh sein kann – gerade wenn man nach einem verkorksten Run wieder von vorn anfangen muss.Das ist halt typisch für das Genre, aber hier hätte man es ein bisschen angenehmer gestalten können.
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Warden’s Will ist vor allem dann stark, wenn man auf schnelle Action und flüssiges Movement steht. Die Kämpfe sind fordernd, die Manöver fühlen sich gut an, und wer sich darauf einlässt, kann hier ordentlich Spaß haben. Wenn man allerdings eine tiefgehende Story oder jede Menge Content erwartet, könnte nach ein paar Stunden die Luft raus sein.
Fazit – Ein wilder Ritt mit kleinen Stolpersteinen
Warden’s Will setzt voll auf Tempo und Bewegungsfreiheit. Das Spiel fühlt sich direkt an, jede Aktion geht fließend ineinander über, und der stilisierte Comic-Look gibt dem Ganzen einen eigenen Charme. Sobald man den Dreh raus hat, rauscht man durch Kugelhagel, weicht im letzten Moment aus und setzt gezielte Treffer – alles in einem einzigen flüssigen Flow.
Allerdings gibt’s auch Schattenseiten. Die Gegner wiederholen sich schnell, die Umgebungen könnten abwechslungsreicher sein, und manchmal zieht sich der Fortschritt ein wenig. Im Koop merkt man zudem, dass manche Kämpfe zu leicht, andere wiederum unnötig fordernd sind. Das nimmt zwar etwas die Spannung raus, macht das Spiel aber nicht weniger spaßig – wenn man schnelle Action mag.
Warden’s Will ist sicher kein perfektes Spiel, aber es weiß genau, was es sein will. Wer Lust auf schnelle Shooter-Action mit Roguelite-Elementen hat, wird hier definitiv auf seine Kosten kommen.