Wie lange habe ich schon kein reines Jump and run mehr gespielt? Kann mich nicht erinnern. Mit dem „Vorbild“ dieses Spiels hier, habe ich kaum Erfahrung. Keinem der Teile die damals erschienen sind. Doch das ist gut. So wird sich mir unvoreingenommen zeigen, ob Nikoderiko ein gutes Spiel ist.
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In Nikoderiko: The Magical World spielen wir ein Pärchen aus Mangusten. Sie heißen Niko und Luna und sind Abenteurer und Schatzsucher. Solch einen finden sie, doch dann kommt eine fiese Bande aus Schlangenwesen und schnappt ihnen den wieder ab. Natürlich wollen wir die Reliquie zurück und so beginnt unser Abenteuer.
Wir spielen wahlweise Niko oder eben Luna. Dabei haben beide die selben Fähigkeiten, es macht daher keinen Unterschied. Nikoderiko ist auch zu zweit spielbar, dann wird jedem Spieler einer der beiden Charaktere zugeordnet. Beide springen fröhlich über den Screen. Wenn aber einer der beiden zurück bleibt, wird der in ne Blase gepackt und holt so automatsch auf. Die Coop-Funktion ist in diesem Spiel herrlich flüssig ins Spiel integriert. Der zweite Spieler kann jederzeit ein- und wieder aussteigen.
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Die Steuerung ist klassisch Jump and run und bietet so weder Überraschungen, noch fällt sie schlecht auf. Einfaches Springen, je länger man drückt, desto höher springt man. Aus dem Sprung heraus kann man eine Stampfattacke machen. Dazu kann man Fässer oder Dynamit aufheben und werfen. Unter Wasser wandelt sich die Stampfattacke zu einer Wirbelattacke. Nach einem Sprung können wir auch Gleiten und außerdem über den Boden rutschen.
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Mehr soll es auch gar nicht sein. Das Spiel kommt ebenklassisch daher. Von links geht’s nach rechts. Manchmal in einem Autoscroller auch forciert. Dann wird es gewohnt hektisch. Bisher aber nie großartig unfair. Bevor man meistens nach rechts läuft, sollte man kurz am Anfang des Levels nach links gehen und schauen, was sich da so verbirgt. Überhaupt sind die Level vollgestopft mit versteckten Items und Bereichen. Manchmal sieht man diese angedeutet, manchmal ist es einfach Glück sie zu finden. Ganz oft aber bekommt man davon nichts mit. Besonders, wenn man bei der Buchstabenaufgabe N I O sammelt und realisiert, dass irgendwo K auf der Strecke geblieben ist.
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Zu sammeln gibt es in den Leveln lila Diamanten, Münzen, Schlüssel und eben die Buchstaben. Was das nun alles soll? Keine Ahnung. Man kann zwar einen Shop betreten und kann dort Sammelgegenstände in Lootboxen kaufen. Also für die gesammelten Münzen, keine Angst. Da es 3 Reittiere gibt, kann man hier außerdem diese erwerben und dann in den Leveln nach Bedarf holen. So kommt man im ReReReRun an das letzte der begehrten Items um 100 Prozent zu erreichen. Aber das ist rein persönlich. Man kann theoretisch auch alles liegen lassen und durch Nikoderiko durchrennen. Aber irgendwie motiviert man sich auch mit sinnlosen Items.
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Die Level sind in verschiedenen Themen angesiedelt. Jungle, Mine, Wasser und mehr. Die Designs unterscheiden sich und optisch wird einem immer eine Abwechslung geboten. Wir bewegen uns über eine Oberwelt und betreten dann die Themenwelten. Hier drin dann gelangen wir in die einzelnen Level. Am Ende jeder Welt wartet ein Boss.
Jeder dieser Bosse hat eine eigene Mechanik. Manchmal kämpfen wir klassisch in 2D auf einer Ebene. Aber genau wie in normalen Leveln, kann das auch Mal Crash Bandicoot-artig ins 3D wechseln. Genau wie in den Leveln wird die Steuerung dann eher frickelig, genauso wie bei Crash Bandicoot. Immerhin wird unter einem beim Sprung eine Art Laser angezeigt, so dass es einfacher zu zielen ist, wo man landet.
Man hätte erwarten können, dass die Bosse nach und nach in der Schwierigkeit steigen. Doch dem ist nicht so. Bin ich bei einem Nervtöter hängen geblieben, war der danach schon wieder eher Kindergarten. Muss man nicht verstehen. Ich spoilere mal nicht zu sehr, wenn ich sage, dass ich den Endboss wahrscheinlich links liegen lasse. Meine Güte geht der einem auf den Keks. Mal schauen ich das Spiel beende oder klassisch bei 99% Levelfortschitt hängen lasse.
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Das Design der Level habe ich schon gelobt. Doch auch die Gegner können sich sehen lassen. Klar die meisten haben einen Bezug zum Schlangenthema, aber es finden sich auch metallene Hornissen, lebende und springende Steine, kleine Adler, Gift spuckende Kröten, Spinnen, Vögel und mehr.
Beim Sound bin ich zwiegespalten. Da man hier und da echt mal hängen bleibt, nervt es einen irgendwann immer und immer wieder das selbe zu hören. Am schlimmsten bei Bossen. Dazu die Sounds nach einem Ableben. Zur Krönung haut einem der Charakter dann auch noch einen dummen Spruch um die Ohren. Das dauere hier ja so lange, man könne direkt ein Haus bauen. Meine Fresse. Man ist da eh schon genervt und dann ständig dieser eine Spruch. Der variiert nicht. Es ist immer der gleiche.
Das ist dann auch zum Abschluss mein Tipp: Wenn es nicht weiter geht, Konsole oder PC aus und später wieder kommen. Der Frustfaktor steigt so massiv schnell an, da bekommt man das einfach irgendwann nicht mehr hin. Und stirbt und stirbt und stirbt. Mit ein bisschen Abstand geht es dann meistens recht schnell.
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So eignet sich Nikoderiko auch perfekt für schnell Runden zwischendurch oder wenn die Gefahr besteht unterbrochen zu werden. Man kann jederzeit schnell ein- und wieder aussteigen.
Auf dem Steam Deck und auf der PS5 macht das Spiel so eine grandiose Figur. Optisch echt gelungen für diesen Stil, läuft es flüssig und ohne große Ruckler. Auf beiden Geräten reicht ein Knopfdruck oder 2 bis 3 und man kann später schnell weiter zocken, nun aber erstmal was anderes machen.