Horrorfans aufgepasst! Ein neues Indie-Spiel will euch das Gruseln lehren Helios Hotel: The Night Shift stammt aus der Feder von Rose Lane Games und wurde am 14 Februar 2025 veröffentlicht. Der Publisher ist ebenfalls Rose Lane Games was bedeutet dass hier ein echtes Herzensprojekt am Start ist. Aktuell gibt es das Spiel nur auf dem PC über Steam. Aber reicht das für eine packende Horrorerfahrung oder ist diese Nachtschicht eher eine zähe Überstundenhölle?
Eine Nachtschicht, die du lieber nicht antreten willst
Rose braucht dringend einen Job, also nimmt sie die Nachtschicht im Helios Hotel an. Klingt erstmal entspannt. Ein paar Gäste einchecken, Telefonate annehmen, ein bisschen Papierkram – perfekt für Nachteulen. Doch schon nach kurzer Zeit wird klar: Hier läuft irgendwas gewaltig schief. Gäste tauchen auf, die nicht auf der Liste stehen. Schritte hallen über die Flure, obwohl niemand zu sehen ist. Und dann sind da noch diese seltsamen Geräusche aus den Zimmern. Klingt nach einem richtig schlechten Traum, aber für Rose ist es bittere Realität.
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Horrorstimmung auf Sparflamme – aber effektiv
Grafisch haut Helios Hotel: The Night Shift niemanden vom Hocker. Muss es aber auch nicht. Statt auf Bombast setzt das Spiel auf schlichte, aber effektive Mittel. Düstere Hotelgänge, schlechtes Licht, beklemmende Stille – und dann dieses Gefühl, dass du nicht allein bist. Hier gibt’s keine billigen Jumpscares am Fließband, sondern echten Grusel, der sich langsam in dein Hirn frisst. Mal hörst du ein Flüstern aus einem Zimmer, mal taucht im Augenwinkel eine Gestalt auf, die im nächsten Moment verschwunden ist. So simpel das alles wirkt, genau so funktioniert Horror am besten.
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Gameplay zwischen Routine und Wahnsinn
Helios Hotel: The Night Shift wirft dich mitten in die typische Nachtschicht-Routine. Gäste einchecken, Telefonate annehmen, ein paar einfache Aufgaben erledigen – klingt erstmal nach einer entspannten Simulation. Doch mit jeder Nacht wird die Atmosphäre unheimlicher. Dinge, die vorher normal waren, fühlen sich plötzlich falsch an. Türen, die eigentlich abgeschlossen sein sollten, stehen offen. Geräusche kommen aus Zimmern, die gar nicht belegt sind. Und manchmal scheint dich jemand – oder etwas – direkt aus der Dunkelheit zu beobachten. Das Spiel schafft es, selbst alltägliche Aufgaben in puren Stress zu verwandeln.
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Mysteriös bis zum Schluss
Helios Hotel: The Night Shift wirft dich mitten in eine Geschichte, die sich nach und nach entfaltet. Keine langen Zwischensequenzen, keine plumpen Erklärungen – stattdessen sammelt man Hinweise durch Gespräche, seltsame Notizen und die unheimliche Atmosphäre. Nach jeder Nacht hat man mehr Fragen als Antworten. Was geht hier wirklich vor sich? Warum passieren diese Dinge? Und am wichtigsten: Wie kommst du hier heil raus? Es gibt mehrere Enden, je nachdem, welche Entscheidungen du triffst. Das ist cool, aber nicht jeder wird mit den offenen Fragen glücklich sein. Wer am Ende eine komplett aufgelöste Story erwartet, bleibt vielleicht etwas ratlos zurück.
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Sounddesign – wenn Stille lauter ist als jeder Schrei
Bei Horrorspielen kommt es oft gar nicht auf das an, was du siehst – sondern auf das, was du hörst. Oder eben nicht hörst. Helios Hotel: The Night Shift setzt genau darauf. Es gibt keinen fetten Soundtrack, keine ständigen Schockeffekte. Stattdessen herrscht meistens bedrückende Stille. Und genau das macht dich wahnsinnig. Du hörst, wie irgendwo eine Tür knarzt, obwohl du allein bist. Ein leises Klopfen, das nicht aufhört. Schritte auf dem Flur, aber niemand ist da. Und dann dieses unterschwellige Summen, das sich anhört, als würde das Hotel atmen. Spätestens dann checkst du, dass hier irgendwas ganz und gar nicht stimmt.
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Technik, die nicht ganz auf der Höhe ist
Helios Hotel: The Night Shift ist kein technisches Wunderwerk, und das merkt man an allen Ecken und Enden. Die Grafik ist simpel, was für ein Indie-Horrorspiel okay ist, aber gelegentlich gibt es unschöne Ruckler, selbst auf stärkeren Rechnern. Auch die Steuerung fühlt sich manchmal etwas schwammig an, besonders wenn es hektisch wird. Dann gibt es noch kleine Bugs – Türen, die sich nicht öffnen lassen, obwohl sie sollten, oder Charaktere, die kurz mal in der Wand verschwinden. Nichts, was das Spiel unspielbar macht, aber es kann den Horror-Momenten etwas die Spannung nehmen. Ein paar Updates würden hier definitiv nicht schaden.
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Fazit – Ein kurzer Horrortrip, der lange nachwirkt
Helios Hotel: The Night Shift ist kein großes Spiel, aber es weiß genau, was es will. Statt mit lauten Schockmomenten um sich zu werfen, baut es eine unheimliche Atmosphäre auf, die sich mit jeder Nacht weiter zuspitzt. Anfangs wirkt alles noch harmlos, doch mit der Zeit wirst du immer unsicherer. Habe ich mir das Geräusch nur eingebildet? War da wirklich eine Gestalt am Ende des Flurs oder spielt mir das Licht einen Streich? Genau dieses Spiel mit der eigenen Wahrnehmung macht den Reiz aus.
Technisch hat das Ganze ein paar Macken. Die Steuerung ist manchmal etwas träge, hier und da gibt es kleine Bugs und optisch reißt das Spiel keine Bäume aus. Aber seien wir ehrlich – das ist bei einem kleinen Indie-Horrorspiel keine Überraschung. Viel wichtiger ist, dass die Atmosphäre funktioniert, und genau das tut sie. Der Sound trägt einen großen Teil dazu bei, denn die Stille ist oft schlimmer als jeder Jumpscare.
Wer auf eine knackige, aber dichte Horror-Erfahrung steht, die sich eher auf subtile Schreckmomente als auf plumpe Effekte verlässt, wird mit Helios Hotel: The Night Shift eine gute Zeit haben. Perfekt für eine gruselige Stunde zwischendurch – solange du damit klarkommst, dass das Spiel nicht jede Frage beantwortet und sich manchmal etwas sperrig anfühlt. Aber vielleicht gehört genau das zum Horror dazu.