Trotz solider Bewertungen und guter Kritiken hat Dragon Age: The Veilguard nicht die Erwartungen vom Publisher Electronic Arts erfüllt. Laut CEO Andrew Wilson blieb das Spiel hinter den finanziellen Projektionen zurück und er scheint zu glauben, dass es an fehlenden „Shared-World“-Features lag. In einer Investoren-Telefonkonferenz deutete Wilson an, dass es vielleicht ein Fehler war, während der Entwicklung von einem Live-Service-Ansatz abzurücken.
Was lief schief?
Laut einem Bericht von PC Gamer gab Wilson zu, dass Q3 2024 nicht den Erwartungen von EA entsprach. Er erklärte: „Selbst großartige Titel, die sauber und mit hoher Qualität veröffentlicht werden, können manchmal unsere finanziellen Erwartungen verfehlen.“ Um ein breiteres Publikum zu erreichen, müssten Spiele „direkt auf die sich verändernden Bedürfnisse der Spieler eingehen, die zunehmend Shared-World-Features und tiefere Interaktion alongside hochwertiger Narrative suchen.“
Klingt nachvollziehbar, wenn man bedenkt, dass 75 % von EAs Einnahmen 2024 aus Live-Services bestanden. Trotzdem sollte man nicht vergessen, warum BioWare genau diese Features gestrichen hat: Ihr Versuch, mit Anthem ein Live-Service-RPG zu machen, endete in einem gigantischen Flop.
War wirklich der fehlende Multiplayer schuld?
RPGs mit Multiplayer-Elementen können funktionieren – Baldur’s Gate 3 hat das eindrucksvoll bewiesen. Aber hätte das The Veilguard wirklich gerettet? Vielleicht waren andere Faktoren entscheidender: eine längere Marketing-Pause, die zehnjährige Wartezeit seit Inquisition oder die großen Gameplay-Änderungen im Vergleich zu früheren Teilen.
BioWare unter Druck
Die enttäuschenden Verkaufszahlen haben Folgen: BioWare hat bereits zahlreiche Mitarbeiter entlassen und konzentriert sich nun auf das nächste Mass Effect. Wilsons Kommentar legt nahe, dass wir dort wieder mehr „Shared-World“-Features sehen könnten. Ob das die richtige Richtung ist, bleibt abzuwarten – vorerst heißt es abwarten, bis es neue Infos zu Mass Effect gibt.