Am 30. Januar 2015 kam die erste Episode von Life is Strange auf den Markt – ein erzählerisch tiefgehendes Mystery-Adventure, das Zeitreisen mit einer emotional aufgeladenen Coming-of-Age-Story mixt. Max Caulfield, eine introvertierte Teenagerin, entdeckt, dass sie die Zeit zurückdrehen kann – und nutzt diese Fähigkeit sofort, um ihre beste Freundin Chloe vor dem sicheren Tod zu retten. Ein Move, der alles ins Rollen bringt. Zehn Jahre später ist klar: Life is Strange war nicht einfach nur ein Spiel.
Wie aus einer Indie-Perle eine Legende wurde
Life is Strange erschien in einer Zeit, in der episodische Storygames richtig angesagt waren. Studios wie Telltales räumten mit The Walking Dead und The Wolf Among Us ab. Dann kam dieses kleine Game, das sich traute, das Teenagerleben mit dem Übernatürlichen zu vermischen – und es wurde Kult.
Das Herzstück? Max und Chloe. Zwei Freundinnen, die sich nach Jahren wiederfinden. Eine Freundschaft, die schnell zu mehr wird. Und dann der erste große Schockmoment: Chloe stirbt. Doch Max dreht die Zeit zurück und rettet sie – und macht damit alles noch komplizierter. Keine epischen Kämpfe, keine Weltrettung – nur eine intime, emotionale Reise über Liebe, Identität und Verlust.
Eine Story, die hängen bleibt
Klar, es gibt eine größere Handlung: Eine verschwundene Schülerin, seltsame Naturphänomene, ein aufziehender Sturm. Doch eigentlich geht es nur um Max und Chloe. Jeder Moment, den sie teilen, ist Gold wert. Ein Kuss als Mutprobe. Ein nächtlicher Abstecher ins Schwimmbad. Eine Umarmung, wenn die Realität zu hart wird. Zwei Mädchen, die herausfinden, wer sie wirklich sind – und was sie füreinander empfinden.
Ja, Max kann sich auch für Warren entscheiden. Aber mal ehrlich? Chloe war immer die richtige Wahl.
Bae oder Bay? Die Entscheidung, die uns alle zerstört hat
Und dann kommt das Finale: Opferst du Chloe, um Arcadia Bay zu retten, oder lässt du die Stadt untergehen, um mit ihr zusammen zu sein? Ein Dilemma, das die Community bis heute spaltet. Rational ergibt es Sinn, die Stadt zu retten. Emotional? Chloe ist die einzige Person, für die Max jemals wirklich gekämpft hat.
Zehn Jahre später bleibt Life is Strange ein Meilenstein. Es war das erste große Spiel, das eine queere Geschichte nicht nur als Option, sondern als Herzstück der Story erzählte. Keine Nebenromanze, keine austauschbare Wahl – es war Max und Chloe oder nichts.
Die Serie hat sich weiterentwickelt, mittlerweile gibt es fünf Spiele. Aber nichts trifft so wie das Original. Und wenn Square Enix tatsächlich nicht wollte, dass Life is Strange als „das queere Spiel“ gilt – dann bleibt nur eine Frage: Warum eigentlich nicht?
Life is Strange hat eine Ära geprägt und eine ganze Generation von Spielern berührt. Und das kann niemand mehr ungeschehen machen. Auf zehn Jahre Max und Chloe – die Lovestory, die uns alle erwischt hat.